Phase 6: 1517 – 200
Die Gründung des Nonnenstiftes Göss kurz nach der Jahrtausendwende war für die Errichtung von Pfarren von entscheidender Bedeutung. Die Kirche Maria am Waasen aus dem Jahr 1195 ist die älteste Pfarre Leobens.
Der Name Liupina, der sich später zu Leoben wandelte, fand die erste Erwähnung in einer Schenkungsurkunde König Ludwigs IV. aus dem Jahr 904. 1173 wird Leoben als Ort regen Warenverkehrs – vorrangig Eisenwaren – genannt.
Mitte des 13. Jahrhunderts verlagert man die ursprüngliche Marktsiedlung auf Befehl des damaligen Landesfürsten, König Ottokar II. von Böhmen, in die Murschleife, in der heute noch die Leobener Altstadt liegt. Ottokars „Neu-Leoben“ gilt als eine der planmäßigsten steirischen Siedlungsgründungen des Mittelalters.
Leobens Lage an der Eisenstraße und an der Italienroute sowie das von Herzog Friedrich 1314 verliehene Eisenhandelsprivileg begründen den Aufstieg der Stadt und ihre Bedeutung für die nächsten Jahrhunderte.
Auch die Römer hinterließen im Raum Leoben ihre Spuren. Einer der interessantesten römerzeitlichen Funde der Steiermark wird 1858 im Bereich des damaligen Hüttenwerkes Donawitz entdeckt: die Donawitzer Grabkapelle bzw. Grabädikula aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr.