2006: Die Welt des Orients

Exponate der Ausstellung Welt des Orients

Ausstellung die Welt des Orients 2006, Bild: Freisinger

Zeitraum der Ausstellung: April bis November 2006

Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Islam, der den Nahe Osten seit der Flucht Mohammeds aus Mekka im Jahr 622 entscheidend geprägt hat, auch für unsere heutige Gesellschaft von besonderem Interesse ist. Er gehört zu den die Welt besonders stark beeinflussenden Religionsgemeinschaften und ist überdies auch von steigender politischer Bedeutung. Der große Stellenwert, den der Islam in der Weltgeschichte hat, ergibt sich nicht nur aus der augenblicklichen politischen Diskussionen, sondern entsteht durch die wichtige Rolle, die die vom Islam geprägten Kulturen seit fast 1400 Jahre in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Süd- und Südosteuropas haben.

Bedeutende kulturelle Beeinflussung

Der Bezug der islamischen Welt zu Europa war ebenfalls Gegenstand der Ausstellung in der Kunsthalle Leoben. Die gegenseitige kulturelle Beeinflussung war auf lange Sicht bedeutender als die bewaffneten Konflikte. Sie war geprägt von der Übernahme von Pflanzen, Techniken und islamischer Kunst ebenso wie von intensiven gegenseitigen Handelsbeziehungen. Über die Handelswege nach Europa  reisten  neben Luxuswaren  nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse  sondern auch Pflanzen wie Zuckerrohr oder Kaffee, aber auch Produkte und die damit verbundenen Herstellungstechniken wie Papier oder destillierter Alkohol. Die lange gemeinsame Geschichte hat sich in einer Vielzahl von Wörtern und Begriffen im Deutschen niedergeschlagen.

Historische Entwicklungslinien des Islam

Die Ausstellung folgte nicht nur den Entwicklungen der Wissenschaft, sondern versuchte auch den großen historischen Entwicklungslinien des Islam zu zeichnen. Sie widmete sich seiner Entstehung in Arabien und seiner territorialen Ausbreitung, die ausgehend von der Arabischen Halbinsel über Bagdad, Damaskus und Kairo nach Nordafrika und weiter bis nach Spanien bzw. nach Sizilien und in die Türkei reichte.